Fukushima
Ölbilder (gemalt auf verschiedene Bildtträger, wie Karton, verkohltes Acrylglas, Dollarnote etc.) , fotokopiert auf Papier, a3
FUKUSHIMA
Eine fotografische Arbeit des Japaners Kazuma Obara bewegte mich. Das häufig dokumentierte Leiden der Nuklearkatastrophe von Fukushima zeigte der Fotograf auf eine andere Art und Weise, wie ich das bis anhin gesehen hatte - behutsam, fein aber doch sehr wirkungsvoll.
Obara begleitete eine Pferdezüchterfamilie, die 80 Tiere evakuieren konnten. 30 weitere Pferde mussten sie im verseuchten Gebiet zurück lassen.
Seine Bilder wurden zu meiner Inspiration.
Die von mir gemalten Ölbilder fotokopierte ich. Die Kopie setzte ich stellvertretend für eine Wiederholung der Ereigniesse, für Zerstörung, für Radioaktivität. Ich „klaute“ meinen Bildern eine Ebene. Sie wurden einheitlich in Farbe, Form und Struktur; einen Verlust an Sinnlichkeit.
Assoziativ führte ich Industriefässer und Radioaktivität zusammen.
Auf einem gefundenen Fass entdeckte ich Rostflecken. Rost nagt, frisst, braucht Zeit bis er sich zeigt.
Je länger ich mich mit Rost auseinandersetzte, um so mehr wurde er für mich zum Repräsentant von Radioaktivität.
Isoliert, der Schlauch der Pferdezüchterin - auf dem Rücken des Fasses, die Landkarte Japans.
Bilder: Kazuma Obara, Tagesanzeiger 12. September 2013